In diesem Abschnitt setzt sich Paulus mit der komplexen Beziehung zwischen dem Gesetz und der Sünde auseinander. Das von Gott gegebene Gesetz ist von Natur aus gut und soll die Menschen auf den Weg der Gerechtigkeit führen. Doch die Sünde nutzt das Gesetz, um den Tod zu erzeugen, nicht weil das Gesetz fehlerhaft ist, sondern weil die Sünde von Natur aus täuschend und zerstörerisch ist. Dieses Paradoxon hebt die wahre Natur der Sünde hervor und lässt sie durch die Verwendung von etwas Gutem als äußerst sündhaft erscheinen.
Paulus' Argumentation unterstreicht die Notwendigkeit, die Macht der Sünde und die Grenzen des Gesetzes bei deren Überwindung zu erkennen. Das Gesetz allein kann nicht retten; es kann nur die Tiefe der menschlichen Sündhaftigkeit beleuchten. Diese Erkenntnis weist auf die Notwendigkeit eines Retters hin und betont die Rolle von Jesus Christus, der die Gnade und Erlösung bietet, die das Gesetz nicht bieten kann. Indem die Gläubigen den Zweck des Gesetzes und die Manipulation durch die Sünde verstehen, werden sie ermutigt, auf Gottes Gnade zu vertrauen, anstatt sich auf ihre eigenen Anstrengungen zur Erlangung von Gerechtigkeit zu verlassen.