In diesem Abschnitt übernimmt Baruch, bekannt als Schreiber und enger Vertrauter des Propheten Jeremia, die Rolle eines Boten. Er liest ein Buch, das wahrscheinlich Gebete und Bekenntnisse enthält, vor Jehoiachin, dem König von Juda, und dem versammelten Volk. Dieses Ereignis unterstreicht die Bedeutung des gemeinschaftlichen Gottesdienstes und der Buße. Indem er das Volk und den König versammelt, um die Lesung zu hören, betont Baruch die Notwendigkeit, die eigene Situation gemeinsam anzuerkennen und einen einheitlichen Ansatz zur Suche nach Gottes Vergebung und Führung zu finden.
Das Vorlesen an eine Gruppe hebt auch die Tradition der mündlichen Überlieferung heiliger Texte hervor, die in einer Zeit, in der Alphabetisierung nicht weit verbreitet war, von entscheidender Bedeutung war. Es erinnert daran, wie kraftvoll Gottes Wort ist, um Menschen zusammenzubringen und ein Gefühl von Gemeinschaft und gemeinsamem Ziel zu fördern. Dieser Moment in der Erzählung ermutigt die Gläubigen, über die Bedeutung des Zuhörens auf Gottes Wort und die Rolle der Führer nachzudenken, um ihre Gemeinschaften zu spiritueller Erneuerung zu führen.